Dienstag, 10. November 2009

Wichtige Petition: Zeichnen Sie mit!

Wissenschaft und Forschung - Kostenloser Erwerb wissenschaftlicher Publikationen
"Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass wissenschaftliche Publikationen, die aus öffentlich geförderter Forschung hervorgehen, allen Bürgern kostenfrei zugänglich sein müssen. Institutionen, die staatliche Forschungsgelder autonom verwalten, soll der Bundestag auffordern, entsprechende Vorschriften zu erlassen und die technischen Voraussetzungen zu schaffen."

Samstag, 3. Oktober 2009

Das Problem der intradisziplinären Fixierung der Neurowissenschaftler

bespreche ich in folgenden Beiträgen bei Brainlogs:
Macht Armut dumm und leben Spitzenverdiener auf großem Fuß? (Teil 1)

Macht Armut wirklich dumm? Haben Spitzenverdiener tatsächlich große Füße? Der erste Gedanke, dass Armut dumm machen könnte erscheint naheliegend, sind doch die Anregungsmöglichkeiten für Familien mit niedrigem sozioökonomischem Status auch geringer. Aber warum haben Spitzenverdiener große Füße?

Wer daran denkt, dass Männer statistisch gesehen die höchsten Einkünfte erzielen, kommt schnell auf den naheliegenden Gedanken, dass Männer derjenigen Bevölkerungsgruppe (neben Kindern und Frauen) zugehören, welche auch die größten Füße haben. Das ist schlicht ein Faktum und natürlich kann man daraus eine hübsche "Korrelation" basteln. (vgl. dazu: Verschiedene Definitionen von "Korrelation") (weiter)

In diesem Beitrag geht es um die in den Neurowissenschaften häufig ohne wissenschaftstheoretische Vorüberlegungen hergestellten Korrelationsuntersuchungen. Ob diese Korrelationen tatsächlich eine Bedeutung besitzen, misst sich am "Prüfkriterium" der Feststellung einer Ursache-Wirkungsbeziehung.

Im zweiten Folgebeitrag geht es darum, dass in der neurowissenschaftlichen Forschung oft bei "Punkt Null" begonnen wird und dann dabei übersehen wird, dass bereits umfangreiche Theorien und Forschungsergebnisse zum Thema vorliegen:

Macht Armut dumm weil Hirnforschung "dumm" gemacht wird?

Dem scheint so zu sein, wenn man den Stand der Forschung zum Thema vor 35 Jahren und heute betrachtet. Allerdings darf man sich dabei nicht im noch gering kultivierten "Neurohype-Forschungsneuland" umsehen, sondern man muss sich "herablassen" und die Forschungen der völlig außer Mode gekommenen Psychologie betrachten. Der Blick darauf lässt die Illusion eines ständigen wissenschaftlichen Fortschrittes gewaltig schrumpfen....

Warum das "Neurohype-Forschungsneuland" nicht die Hoffnungen erfüllt, welche sich immer noch zahlreiche Wissenschaftler und Wissenschaftsinteressierte gemacht haben bzw. immer noch machen, verdeutlicht eine Metapher, welche selbst schon in die "Jahre" gekommen ist. Dennoch ist sie immer noch hochaktuell und eignet sich - wie im vorigen Beitrag (Macht Armut dumm und leben Spitzenverdiener auf großem Fuß? (Teil 1) = Prüfung ob eine echte Ursache-Wirkungs-Beziehung vorliegt) gleichfalls als "Prüfkriterium": (weiter)

Montag, 14. September 2009

Magazin Gehirn&Geist, Nr.10/2009: In Blicken lesen

Pressemitteilung zum Magazin Gehirn&Geist 10/2009: Empathie:
In Blicken lesen

Mittels zwei verschiedener Netzwerke meistert unser Denkorgan die schwierige Aufgabe, andere zu verstehen.
Meistens sehen wir unseren Mitmenschen schnell an, was in ihnen vorgeht. Doch wie funktioniert das eigentlich? Laut Hirnforschern gibt es zwei getrennte Netzwerke im Kopf, die für Empathie und Mitgefühl zuständig sind.
"Eines dieser Netzwerke besteht aus den Spiegelneuronen", erklärt der Psychiater Kai Vogeley von der Universitätsklinik Köln in der aktuellen Ausgabe von Gehirn&Geist (10/2009). Diese Nervenzellen werden dann aktiv, wenn wir bei anderen eine Handlung beobachten – oder wenn wir sie uns nur im Geiste vorstellen oder selbst nachahmen.

Das zweite "soziale Netzwerk" besteht dagegen aus verschiedenen Hirnstrukturen, die gemeinsam dafür sorgen, dass wir über den Gefühlszustand einer anderen Person nachdenken. Es ist somit auf höherer, kognitiver Ebene angesiedelt.

Offenbar arbeiten die beiden Systeme eng zusammen. Das fand Vogeley heraus, indem er Probanden im Labor mit einem "virtuellen Agenten" konfrontierte: Die Computersimulation eines menschlichen Gesichts betrachteten Versuchsteilnehmer, während ein Magnetresonanztomograf ihre Hirnaktivität erfasste. Dabei zeigte sich: Um wahrzunehmen, dass sich jemand für uns interessiert, erfassen zunächst die Spiegelneurone die Richtung der Augenbewegungen des Gegenübers. Das "Denk-Netzwerk" misst dem Blick dann in einem zweiten Schritt ein bestimmte Bedeutung bei. So kommt es, dass direkt angeschaut zu werden, als ein so starkes soziales Signal wirkt.


Kurzkommentar:
Tatsächlich überrascht das Ergebnis der Forschungen nicht. Denn in unserem Gehirn arbeiten ständig verschiedene "niedrige" und "höhere" kognitive Funktionen zusammen. Auch die unterschiedlichen Sinnessysteme arbeiten nicht unabhängig voneinander.

Was dieser kurze Forschungsbericht erneut zeigt: Der große Vorteil der neurowissenschaftlichen Forschung ist die Möglichkeit nach und nach die große "Black-Box" der Psychologie (= Gefühle, Emotionen, Motivationen) zu öffnen und die bislang nur indirekt gewonnenen Forschungsergebnisse und daraus entstandenen theoretischen Modelle zu präzisieren und zu objektivieren.

Dazu hätte ich noch eine wirklich spannende Frage: Was passiert in den Gehirnen jener Personen (z.B. manchen Autisten), welche nicht in der Lage sind die Mimik ihres Gegenübers zu interpretieren ?

Donnerstag, 9. April 2009

Neuromythos: Speak limbic und schon trifft man die richtigen Worte.....

Neuromythos: Speak limbic und schon trifft man die...

Im aktuellen Magazin Gehirn & Geist 5/2009 in der Rubrik " Besser Denken - Praxistipps von Trainern und Beratern " ist ein Beitrag von Anita Hermann-Ruess erschienen. Es geht um Kommunikation und laut Überschrift darum, "die richtigen Worte zu finden": "Menschen haben verschiedene Denkstile ...

weiter hier: