Dienstag, 4. März 2008

Etwas wahrnehmen oder nicht wahrnehmen? Wie erzeugt unser Gehirn "Bewusstsein"?

Das Wachkoma (-> Spektrum der Wissenschaft 3/2008) ist für Außenstehende unheimlich und faszinierend zugleich. Und die "Erscheinungsformen" eines Wachkomas sind keinesfalls so einheitlich, wie der Name suggeriert oder suggerieren möchte. Rein medizinisch gesehen wurde zwischenzeitlich - wie bei vielen anderen Krankheitsformen im Sinne der "evidenzbasierten" Medizin eine "Vereinheitlichung" vorgenommen - in unserer Betrachtung hier bleibt dieser Aspekt außen vor.
(Wer sich für das Wachkoma aus Sicht der Patienten, Angehörigen und Mediziner interessiert: Was würden Sie sich wünschen, wenn Sie im Wachkoma wären?)

Was kann nun die Hirnforschung zum Unterschied zwischen dem Bewusstsein gesunder Menschen und Wachkomapatienten sagen?
Betrachtet man per PET (Positronen-Emissionstomografie) den Energieverbrauch im Gehirn, so sind unter Umständen keine Unterschiede zwischen gesunden Probanden und Wachkomapatienten festzustellen.

Jedoch zeigen bestimmte Hirnareale durchaus Unterschiede: So weisen die so genannten assoziativen Rindengebiete von Stirn- und Scheitellappen große Unterschiede auf. Die Fernverbindungen zwischen den beiden Großhirnhälften scheinen bei Wachkomapatienten stillgelegt zu sein. Davon sind auch die Kontakte zwischen Thalamus und Rindengebiete betroffen.

Wie Steven Laureys in seinem Beitrag allerdings hinweist
"wartet noch viel Forschung auf uns, bis wir sicher feststellen können, ob sich ein Kranker wirklich in einem vegetativen Zustand befindet. Das berührt auch Prognosen und Therapiemaßnahmen."
Dies entspricht auch dem, worauf Prof. Dr. A. Zieger in seinen Beiträgen hinweist.

Hinweise auf den Beitrag von Seven Laureys im Heft "Spektrum der Wissenschaft" und weiterführende Links.
Steven Laureys in Quarks & Co. : Rätsel Wachkoma - Gibt es Spuren von Bewusstsein?




Ein vorläufiges ! FAZIT zur Frage, was "Bewusstsein" ausmachen könnte:

Bewusstsein ist der Zustand des Gehirns, welcher intakte "Fernverbindungen" zwischen Thalamus und Rindengebieten, sowie ein funktionierender Austausch zwischen den beiden Hemisphären voraussetzt.

Zukunftsvision bei Hirnverletzungen?: Nach Gehirnverletzungen: Aus neuralen Stammzellen...Quelle: Bionity.com Biotech News

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